Wenn der erfolgreiche Anwalt und eigensinnige CSU-Mann Peter Gauweiler ein Buch der Vorzeige-Linken Sahra Wagenknecht zu unserem ausgerasteten Geldsystem rezensiert – dann dürfen wir etwas erwarten. Buchtitel:„Reichtum ohne Gier: Wie wir uns vor dem Kapitalismus retten“
Und so steht denn tatsächlich in einem heutigen Kartellmedium folgendes Wagenknecht-Zitat:
„Lag der jährliche Umsatz mit Finanzderivaten 1986 bei weniger als 50 Billionen Dollar, setzt das globale Wettcasino heute Jahr für Jahr Derivate im Wert von 1500Billionen um. Allein in den 20 Jahren zwischen 1990 und 2010, in denen sich die Weltwirtschaft verdreifachte, hat sich die Finanzwirtschaft mehr als verdreihundertfacht.“
Schreibt Gauweiler, zustimmend zitierend: „Dass diese neue angelsächsische Finanzwirtschaft – das völlig entpersonalisierte Investmentbanking – mittlerweile aber zu einer tödlichen Gefahr für das freie Unternehmertum wurde, ist auf der anderen Seite freilich völlig unbestreitbar und dass – so heißt es im Text wörtlich – „echte Unternehmer“ dieser Finanzwirtschaft nicht bedürfen, auch.“
Und dann wieder O-Ton Wagenknecht:
„Entweder man kappt die Basis ihrer Macht – ihre Fähigkeit, nahezu unlimitiert Geld zu erzeugen und sagenhafte Gewinne damit zu machen -, dieses Geld in realwirtschaftlich sinnlose oder sogar schädliche Kanäle zu lenken, oder man hat verloren.“
Der Rest ist Gauweiler-Bla-Bla – und offenbar verfasst, um den Beitrag für die „Süddeutsche“ akzeptabel zu machen.
Andere Rezensenten (Werner Titz, Amazon) kolportieren: „Nur 2 % der weltweit getätigten Finanztransaktionen haben noch irgendeinen Bezug zur Realwirtschaft.“
Interessant: Mit dem Zinssystem, das mindestens so wahnsinnig und kriminell ist wie unsere demnächst platzende Derivate-Blase, setzt sich Wagenknecht nicht weiter auseinander. Wir warten also noch auf ZWEI geöffnete Augen – und freuen uns, dass zumindest die ungebremste private Geldschöpfung als Kritikpunkt in Bundestag und öffentlichem Bewusstsein weiter aufgetaucht ist.